Neben der Hydrotherapie, der Ernährungsmedizin, der Bewegungstherapie und der Ordnungstherapie stellt die Phytotherapie eine der fünf wichtigsten Behandlungsansätze der naturheilkundlichen Medizin dar. Das Wissen um die Heilkraft der Pflanzen wird dabei sowohl aus den Erfahrungen der Naturvölker, als auch aus den Überlieferungen vergangener Medizinkulturen gewonnen. Gerade diese Jahrhunderte alte Erfahrung macht die Phytotherapie so wertvoll. Aber auch heute werden noch laufend neue Pflanzen und Mikroorganismen auf ihre pharmakologische Wirksamkeit hin getestet und bei erfolgreicher klinischer Erprobung als Medikamente zur Anwendung gebracht.
Viele unserer schulmedizinischen Präparate lassen sich ebenfalls auf Pflanzenwirkstoffe zurückführen. So gewann man früher Aspirin aus den Extrakten der Weidenrinde, während es heute in großen Mengen synthetisch hergestellt wird. Gerade die Alpenregionen bieten mit ihrer reichhaltigen Flora ein Reservoir für Heilpflanzen, von denen Sie einige auf unserer Internet-Startseite wiederfinden können und die es sich lohnt, mittels eines botanischen Führers nääher kennenzulernen.
Im allgemeinen ist bei richtiger Anwendung die Behandlung mit pflanzlichen Wirkstoffen als wirkungsvolle und sanfte Heilmethode anzusehen. Dennoch gibt es Pflanzen, die bei falscher Anwendung – z.B. zu hohe Dosierung, zu lange Behandlung – zu körperlichen Schäden führen können. Andere Präparate verfügen nur über eine geringe therapeutische Breite, d.h. sie müssen in einem bestimmten Dosisbereich liegen, um richtig wirken zu können. Sie sollten deswegen pflanzliche Tees und Medikamente nicht selbständig über einen längeren Zeitraum einnehmen. Zusätzlich wird der gleiche Pflanzenstoff häufig in unterschiedlichen Aufbereitungsformen und Preiskategorien angeboten. Hierbei lohnt es sich manchmal auf ein teureres Präparat zurückzugreifen, dessen Wirksamkeit sich in großen klinischen Studien gezeigt hat. Lassen Sie sich deswegen von uns über die Behandlungsindikation, den zu erwartenden Erfolg, das geeignete Präparat, die Dosierung und die Einnahmedauer beraten.
Die Therapie mit pflanzlichen Mitteln läßt sich verallgemeinernd in zwei Bereiche einteilen. Sie ist zum einen dort indiziert, wo
- die Schulmedizin keine befriedigenden Behandlungsoptionen zur Verfügung stellt und zum anderen dort, wo
- ein pflanzliches Präparat bei geringeren Nebenwirkungen und besserer Akzeptanz den gleichen Erfolg zeigt, wie ein synthetisch hergestelltes Medikament.
Zur ersten Gruppe gehört z.B. das weite Spektrum der pflanzlichen Erkältungsmittel, die zu einer deutlichen Linderung der Beschwerden und des subjektiven Leidensdruckes führen können. Zur zweiten Gruppe gehören v.a. die Medikamente, die zur Behandlung leichter und mäßig schwerer Depressionen, Angstzustände und nervöser Befindlichkeitsstörungen eingesetzt werden.
Im folgenden Abschnitt finden Sie eine unvollständige Beschreibung und Darstellung einiger von uns häufig eingesetzter – meist alpenländischer – Heilpflanzen:
Pflanze | Bild | Indikation |
Efeu | Reizhusten | |
Enzian | Appetitlosigkeit,Dyspepsie | |
Bergkiefer | Katharrh, Rheuma, Neuralgie | |
Schlüsselblume | Katarrh | |
Johanniskraut | Depression | |
Eichenrinde | Haut/Schleimhautentzündungen | |
Steinklee | schwere Beine, Krampfadern | |
Brennnessel | Durchspültherapie, Harnwegsinfekt | |
Arnika | Verletzung, Unfall, Rheuma, oberfl. Entzündung | |